DSAGLIVE 2020 - der Tag 2

Die DSAGLIVE begann am zweiten Tag mit einer gemeinsamen SAP-DSAG-Keynote zum Thema „Finance und Value Chain: Nachhaltige Zukunft schon heute?“

Thomas Saueressig, Mitglied des Vorstands, SAP Product Engineering, hielt die Flagge einer „gesamtheitlichen Geschäftsfeld-Transformation“ hoch und erläuterte, dass grundsätzlich Innovation sich bei SAP nicht nur auf die Cloud fokusiere, sondern auch auf On-Premise.

Schwerpunkt des Vortrags war das Thema Integration, dargelegt am Beispiel „Solution Order“

Mit dieser Solution Capability können durchgängige Prozess abgebildet werden, gezeigt an einem Beispiel aus dem Maschinenbau-Bereich. Der Prozess vom Anlegen eines Auftrags bis zur Lieferung von Produkten verschiedener Kategorien, z.B. Waren, Serviceleistungen, Wartung, werden als Prozess abgebildet mit allen erforderlichen Details dazu, wie Dokumente, Daten etc.

Auch auftragsbezogene Veränderungen, wie z.B. "statt 2 Maschinen zu kaufen, wird nur eine gekauft, dafür die zweite geleast", lassen sich in Solution Order fexibel und nachvollziehbar samt Kommunikation abbilden. Der Prozess geht bis hin zur Integration von Fakturierung und Controlling. Während des durchgängigen Prozesses koordiniert die Auftragsorchestrierung den Vorwärts- und Rückwärts-Datenaustausch. So kann der Prozess überwacht, Probleme identifiziert und gelöst werden. SAP Field Service ist ebenso integriert, so dass auch durch die veränderte Bestellung automatisch Liefer- und Installations-Termine angepasst werden.

Weitere Themen waren:

• Lokalisierung: SAP sieht in den Legal-Themen „Schlüsselthemen“, da der Anspruch hierzu permanent wachse und SAP hierin stark investiert
• Roadmap-Explorer: der Roadmap-Explorer wurde als Beispiel für Kundenorientierung angeführt; per „SAP for me“ können permanent Informationen beschafft werden, wie es mit den eigenen im Einsatz befindlichen Produkten laut Roadmap weiter gehen soll
• Und natürlich Stammdaten: Kernthema Durchgängigkeit, technischer, sowie semantischer Art

Cloud-Strategie

Zur Entwicklung der SAP-Cloudstrategie sprachen Steffen Pietsch, DSAG Fachvorstand Technologie mit Co-Speaker Jürgen Müller, Chief Technology Officer und Vorstandsmitglied der SAP SE. Der Vortrag zeichnete den Weg von „Chancen“ über „Hürden“, bis zu „Perspektiven“:

Die Chancen wurden anhand des Beispiels der Entwicklung der Teams-Nutzung während der letzten Monate aufgezeigt. Die Flexibilität zu einer massiven Skalierbarkeit (zu Beginn 35 Mio. Teams-User/Tag, bis zu 75 Mio. User/Tag in der Spitze) ist Cloud-Lösungen vorbehalten. Auch die Möglichkeit zur schnellen Innovation wurde aufgezeigt, da Teams während der Nutzungsphase angepasst worden ist.

Hürden, wenn auch managbar, wurden von den Speakern darin gesehen, dass der Cloud-Einstieg eine gute Vorbereitung erfordert und generell als Prozess, weniger als Projekt, gesehen werden soll.

Die wichtigsten Aspekte hierbei sind:

• Security: hierzu wurde hingewiesen, dass die Cloud ein „Shared Responsibility“-Bereich ist; Kunde wie Cloudanbieter haben für Sicherheit zu sorgen; eine erwähnte Gartner-Studie prognostiziere jedoch, dass die Cloudanbieter ihre Hausaufgaben machen werden, die weit größere Anzahl von Security-Problemen zukünftig jedoch auf Seiten der Kunden liegen wird.
• Datenschutz: der korrekte Umgang mit personenbezogenen Daten bleibt auch in der Cloud ein Thema des Kunden, nicht der Hyperscaler
• Kosten: die Cloud bietet die Möglichkeit Operationen auf Maschinen zu fahren, die auf eigenen Servern gar nicht möglich wären; gerade an dieser Stelle wurde der Hinweis eingeschalten, dass ein ausgefeiltes Cost-Controlling eingesetzt werden muss, damit die Kostenseite nicht aus dem Ruder läuft

Die Perspektive zum Thema Cloud ist klar: SAP baut das Thema stringent aus. Basis der Strategie ist: „Cloud first“, aber nicht „Cloud only“. Die SAP arbeite intensiv an der Optimierung der API-Strategie und können dazu auch erkennbare Fortschritte nachweisen (Bsp.: API Business Hub, SAP Graph).